Dienstag, 24. September 2013

Ein Meer aus Fisch

Die Hafenstadt Busan im Südosten von Korea hat genau so viele Einwohner wie Berlin, aber mehr Fische. Sehr viel mehr Fische. Auf dem Fischmarkt verkauft werden getrocknete und lebenige Wasserbewohner jeglicher Art, Farbe, Größe und Form. Was dem ungeübten Auge wie ein kleiner Haufen getrockneten Fisches vorkommen kann, ist für den Experten in dem Gebiet eine Auswahl von Anchovies verschiedener Jahrgänge und Gebiete. Da bin ich mir sicher.

Der geschmackliche Unterschied zwischen
1cm bis 10cm langen Anchovies
ist wahrscheinlich nur für den
wahren Feinschmecker zu erkennen.

Feilgeboten werden getrocknete Tintenfische, Krabben, Garnelen, Muscheln, des weiteren auch Fisch in Streifen, in Kreisscheiben, und alles in Familienpackungen, die für die nächsten zwei Jahre ausreichen sollten.
Dabei finden sich Händler für ein und dasselbe Gut meistens in Gruppen in einer Straße zusammen. Und verkaufen ihre Ware für ein und denselben Preis. Funktioniert so freie Marktwirtschaft in Korea?
Fröhliche Muscheln grüßen einen bereits am Eingang.
Mandeln mit Anchovie.
Definitiv leckerer als es sich anhört.
Auch diese Tannenzapfen leben eigentlich unter Wasser,
haben sich jedoch an das Zusammenleben mit Menschen angepasst.
Im Meeresfrüchte-Restaurant direkt am Hafen ist alles frisch. Da kann man der Flunder, die gleich auf dem eigenen Teller landen wird, nochmal persönlich Hallo sagen!





Haeundae (ausgesprochen: "Hä-un-dä"):
Der schönste Strand in ganz Busan!
Busan ist nicht nur das Pilgerziel für Fischliebhaber, sondern bietet auch einen der schönsten Strände Koreas. Zwischen Hochhäusern zu schwimmen, so hat man sich als Großstandtkind mit Feinstaub im Herzen einen Strandurlaub doch vorgestellt! Und nachts verkaufen alte Frauen Sitzunterlagen, auf die bis zu 8 Menschen passen, für umgerechnet 2,50€ an pubertierende Koreaner, die sich mit Kleidung in die Fluten stürzen.










Da wir in Busan nicht nur für Essen unser Geld verprassen, sondern das Stipendium von Vater Staat auch in Bildungsurlaub investieren wollten, stand der Besuch in einem Tempel auf der Tagesordnung. Für diesen Stadtbesuch sollte es Beomeosa im Norden von Busan sein.


Warum ich in einem kurzen Rock in den Tempel durfte, weiß ich immer noch nicht genau. Die Buddhisten nehmen es wohl nicht so genau.

Beomeosa-Tempel in Busan





In koreanischen Tempelanlagen bemerkt man umso stärker den Einfluss der chinesischen Kultur, die sonst in Südkorea nur latent zu spüren ist. Ein Großteil der Tempeldekoration ist mit chinesischen Schriftzeichen versetzt, und mit zurückhaltenden neumodischen Informationstafeln in Koreanisch und Englisch vor den Häusern.


Der Tempel auf dem Berg ist in einem Bus erreichbar, per Auto oder über einen etwa dreistündigen Fußmarsch. Der Großteil der koreanischen Tempelgäste ist in vermutungsweise überteuerte Funktionskleidung gehüllt. Wie viele von ihnen tatsächlich die sportliche Herausforderung gemeistert haben, das wage ich nicht abzuschätzen. Mit unserer Alltagskleidung fallen wir aber defintiv als Außenseiter auf.
Romantischer Tempelblick

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